
Dienstag, 29. Januar 2008
Donnerstag, 24. Januar 2008
Apocalypto
Selbst im Krieg kann man sich dagegen entscheiden jemanden zu verletzen oder umzubringen. Nein, kann man nicht. Jedenfalls nicht zu den Zeiten der Maya. Das Lebens der Menschen zu Zeiten dieser Hochkultur des Südamerikanischen Kontinents war ein reiner Überlebenskampf, bei dem das Motto „survival of the fittest“ noch galt: Töte oder du wirst getötet.
Alles fängt natürlich dennoch sehr harmonisch an, denn das sozialdarwinistische Credo reicht nicht hinein bis in die Institution der Familie. Das Kind überlebt nicht, weil es stark ist, sondern weil es in seiner Schwäche Sympathie erweckt (Kunczik: 2003, S.75). Der Wald und das Dorf darin als kleine soziologische Einheit ist ein paradiesischer Ort, an dem Generationen um Generationen gedeihen. Bis militärisch überlegene Aggressoren kommen. Es wird geprügelt, getötet, vergewaltigt. Krieg in seiner ursprünglichen Form. Aber nicht ganz, denn es werden Gefangene genommen, Männer und Frauen, die nicht zu alt sind und nicht zu jung.
Die Kinder werden zurückgelassen. Sie bilden eine Gruppe, die später mit anderen verlassenen Kindern zusammenkommen. Eine neue durch den Verlust der Eltern verbundene Einheit entsteht.
Die Männer und Frauen des Dorfes werden mitgenommen auf eine Odyssee, die schlussendlich in der unangenehm dicht bevölkerten Stadt der Maya endet. Ein Teil von ihnen wird als Sklave verkauft, die anderen sollen geopfert werden. Wer nicht verkauft wird darf gehen. Zu Füßen der größten Mayapyramide in der Stadt türmen sich die geköpften Leichenberge auf, an ihrer Spitze stehen die obersten Herrscher und führen die zeremonielle Opferung durch. Das Entreißen des Herzens und das Köpfen etlicher blau angemalter entführter Menschen aus dem Umland wird von der tosenden Menge umjubelt, bis eine von den Herrschern wahrscheinlich genau berechnete Sonnenfinsternis eintritt und durch den Priester und Henker mit der Zustimmung des Herrschers als Besänftigung und Legitimation ihres Gottes gedeutet wird. Die durch die Sonnenfinsternis verschonten Gefangenen werden sofort fortgeschafft und wieder ihren Peinigern überlassen. Sie geben ihnen die Chance sich in die Freiheit zu retten, wenn sie es über ein freies Feld und durch ein Maisfeld bis in den Dschungel schaffen. Das Ganze ist ein Spießrutenlauf, bei dem die Kämpfer ihre Fähigkeiten fast vollständig erfolgreich erproben. Bis einer der Gefangenen die offene Ebene, das Maisfeld und die darauf folgende Senke von hunderten von halbverwesten Leichen hinter sich lässt und in den Dschungel flüchtet. Die Verfolgung beginnt, eine Tour de Force den ganzen Weg zurück bis in den heimischen Wald. Mit viel Glück und scheinbar zufällig sich erfüllenden Zeichen einer Prophezeiung gelangt der Flüchtende in den heimischen Wald, wo er sich seinen Gegnern auf bekanntem Terrain stellt und es in fast aussichtslosem Kampf fast allen Gefahren zu entrinnen.
Der Film kulminiert in fast grenzenloser Spannung und genauso grenzenlosem Überlebenswillen. Die uns so entfernt und fremd erscheinende Geschichte wird in einen historischen Zusammenhang eingebettet, der für die Maya die Bewahrheitung einer gefürchteten Prophezeiung bedeuten wird.
Das zu Filmbeginn gezeigte Zitat von W.Durant:
„Eine große Zivilisation kann erst von außen erobert werden, wenn sie sich von innen bereits zerstört hat.“
, zeigt den Weg zu einer möglichen Deutung des Films.
Im Mittelpunkt der Kritik des Films steht die Herrschaftsausübung der gesellschaftlichen Machthaber, die ideologisch und religiös legitimiert ist und mit dieser Legitimation Menschen verschleppt, tötet und vergewaltigt, zu Sklaven und religiösen Opfern macht. Ein System, dass die Grundlage von Gesellschaft, die Familie auf der Seite der Opfer wie der Täter zerstört und korrumpiert. Die Gesellschaft, die einen Teil ihrer Bevölkerung oder fremde Stämme tötet um ihre Macht zu erhalten befindet sich an einem Punkt der inneren Zersetzung. In diesem Kontext vervollständigt die europäische Eroberung des amerikanischen Kontinents nur einen Prozess, der schon viel früher begonnen hat.
Ist darin also ein Versuch der Abschwächung europäisch imperialistischer Anstrengungen zu sehen? Genauso nah liegt der parallele Vergleich der herrschenden Unterdrücker und der europäischen Eroberer.
Sehr interessant an dem Film sind die kulturellen Besonderheiten der Maya zu denen die Sichtweise auf den Tod als Reise, die Erleichterung und Beschleunigung des eigenen Todes durch das Aufschneiden der Pulsadern, die Konstruktion von Angst als Krankheit, der es nicht zu erlegen gilt, und die zentrale Wichtigkeit der Nachkommenszeugung und familiärer Bindungen zählen, genauso wie der Umgang mit Schmerzen, als die Mutter den Sohn nach seiner Zustimmung fragt bevor sie seine schmerzende Wunde versorgt.
Im Großen und Ganzen ein fesselnder Film der einem eine untergegangene Kultur in Verhalten und auch sehr wichtig in ihrer Sprache wiederaufleben lässt, grundlegende Parallelen zur Gleichheit der Menschen zieht, in denen sich auch jeder moderne Zuschauer wiederentdecken kann und einen gnadenlosen Kampf ums Überleben portraitiert. Ein Abschnitt erinnert ein bisschen an „Kevin allein zu Haus“, so absurd das auch klingen mag, aber wer den Film sieht, dem kann es auffallen, und ein Ratgeber für schwangere Frauen und was sie alles auf keinen Fall tun sollten (klettern, tauchen, fallen, …)!
Literaturnachweis:
Kunczik, Michael. „Herbert Spencer.“ Klassiker der Soziologie 1 – Von Auguste Comte bis
Norbert Elias. Kaesler, Dirk (Hrsg). München: C.H. Beck, 2003
Freitag, 11. Januar 2008
Sexuelle Belästigung an der Uni
Sexualität – Macht – Organisationen: sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und an der Hochschule. Dies ist der Name des Buches, das vom Komitee Feministische Soziologie 1996 herausgegeben wurde und von dem ich mir Antworten erhoffte. Antworten auf die Frage, was Frauen tun können, wenn sie sich am Arbeitsplatz, im speziellen Falle an der Hochschule, sexueller Belästigung ausgesetzt fühlen. Es gibt nicht unbedingt die besten Nachrichten.
Das Fazit des Artikels über Verhaltensstrategien gegenüber sexueller Belästigung an der Universität fällt ernüchternd aus. Die Machtverteilung, die sich besonders auf Seiten männlicher Professoren, Mitarbeiter und Studenten sammelt läuft parallel zum Autoritätsüberschuss von Männern in unserer patriarchalen Gesellschaft.
Wenn sich belästigte Frauen gegen einen Universitätsangestellten, zum Beispiel einem Professor, wehren wollen, sehen sie sich meist mit den Nachteilen ihres Anliegens konfrontiert. Ihnen wird vorgeworfen sich zu verschwören und werden nicht ernst genommen.
Konsequenz davon ist, dass sie negativ sanktioniert, also bestraft werden, den Studiengang wechseln oder abbrechen, oder sogar die sexuellen Annäherungen weiter ertragen. In jeglichem Falle hat dies negative Auswirkungen auf die Karriere sowie die physische und psychische Verfasstheit der belästigten Frauen. Was auch geschah, Frauen die sich gegen die Belästiger gewährt haben, waren mit der Entscheidung sehr zufrieden, da sie sich damit aus der Opferposition befreien konnten. Wichtig ist, dass es sich allzu oft, wenn nicht sogar in allen Fällen, nicht um Einzelfälle handelt. Sexuelle Belästiger sind in der überwiegenden Mehrheit Wiederholungstäter.
Ein persönliches Gespräch, eine Konfrontation mit dem Professor in diesem Fall, könnten das Problem einschränken oder beseitigen. Da die Integrität der Frau aber schon verletzt wurde, kann es auch zu weiteren Belästigungen, negativen Sanktionen und Druck seitens des Professors kommen.
Als Ansprechpartner für eine Problemlösung sind auf jeden Fall andere Frauen mit ähnlichen Erlebnissen sowie gleichgesinnte Mitstudenten und Studentinnen als moralischer Rückhalt zu nennen. Da aber alle Beteiligten in den meisten Fällen mit negativen Folgen ihres Eingreifens rechnen müssen ist dies mit Risiken verbunden. Vor allem in der Auswahl der Personen, an die Sie herantreten sollten sie dies beachten.
Insbesondere wenn man sich an weibliche Autoritätsträger der Universität wendet, da sich die ersten empörten Reaktionen über das Verhalten des Belästigers oft kurz darauf in ein akzeptierendes bis befürwortendes Verhalten wandeln. Erwarten Sie keine Geschlechtersolidarität, viele Frauen mussten hart kämpfen um an die jeweilige Position zu kommen und laufen Gefahr diese zu verlieren. Die Gleichstellungsbeauftragten besitzen dem Artikel zufolge ebenfalls zu geringe Kompetenzen.
Als wichtigen Ansatz zum Wandel hinsichtlich eines frauenfreundlichen Arbeitsklimas sind nach Peitz und Schmid das „Durchbrechen von Männerbündnissen und des vorherrschenden männlichen Blickes.“ (129)
Dies erscheint zuersteinmal eine sehr abstrakte Herangehensweise zu sein, wie soll man sich das vorstellen? Als bewährte konkrete Methoden werden also die Öffentlichmachung des Themas durch „kollektive Solidarisierung“ (130) und in der Entwicklung von Strategien zur Beseitigung der Belästigung gesehen (genau wird nicht auf diesen Punkt eingegangen). Selbsthilfegruppen von Frauen und Kompetenzerweiterungen der Frauenbeauftragten werden als weitere Mittel genannt. Ebenso werden sanktionierende universitäre Richtlinien gefordert.
Da seit der Veröffentlichung des Buches mittlerweile ein wenig mehr als zehn Jahre vergangen sind, sollte sich einiges zum Positiven geändert haben. Der obige Text soll keineswegs eine Abschreckung sein, sondern Probleme offen legen, die man mit dem Wissen darüber umschiffen kann. Grundsätzlich sollte es aber auch heute noch im Falle einer sexuellen Belästigung heißen: Sprechen sie mit der Gleichstellungs- oder Frauenbeauftragten Ihrer Universität und reden sie über das Problem, mitunter auch mit anderen Leuten Ihres Vertrauens. Sexistische Witze, erniedrigendes Verhalten, all das müssen und dürfen Sie sich nicht gefallen lassen!
Literatur:
Komitee Feministische Soziologie (Hg.). Sexualität – Macht – Organisationen: sexuelle
Donnerstag, 10. Januar 2008
Was sich ändern würde, wenn man wüsste, wie das Universum aufgebaut ist
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass das Universum 42 Mrd. Lichtjahre im Durchmesser beträgt. Es ist eine Scheibe, die in der Mitte etwas dicker ist als an den Rändern. Außerhalb des Universums gibt es nichts. Gar nichts. Das Universum hatte auch nicht wie vermutet eine Anfang. Es wiederholt sich zeitlos und unendlich, in einem knapp 3,14159 Mrd. Jahre währenden Zyklus. Am Ende dieser Zeitspanne hört alles auf, alles wird zurückgespult und alles fängt nocheinmal von vorn an.
Das Universum ist wie ein gigantisches Videotape. Keine DVD wohlgemerkt! Man kann keine einzelnen Kapitel auswählen und Untertitel gibt es auch nicht. So fortschrittlich ist das Universum nicht. In der Retro-Welle findet man sowas natürlich symphatisch. Ich persönlich finde DVDs sehr viel praktischer.
Heißt also, irgendwie hatten die Buddhisten recht, die Christen auch ein bisschen, aber die Buddhisten mehr, naja.
So, kann man nach solcher Erkenntnis noch normal weiterleben? Warum nicht. Ein großes Rätsel der Menschheit wurde gelöst, es macht irgendwo Sinn sein Leben weiterzuleben, weil man nicht weiß wann alles zuende ist, das Video könnte ja schon morgen zuende sein und dann hat man nicht ausgiebig genug gelebt.
Also: Leben voll auskosten.
Oder: Alle Videos enden mit dem Abspann, soweit ist es noch lange nicht, das hier ist das Leben, genieße es!
Die Hoffnung aller ist schließlich, dass es keine Fernbedienung gibt, die abschaltet, wenn es zu langweilig ist, denn nach den Weltkriegen, den goldenen Zwanzigern, den freizügigen Sechzigern, den Stilbrüchen der Achtziger, nach Modernismus und Postmodernismus, nach allem was gewesen ist, was soll da noch kommen? Eine immerwährende Neuinterpretation des Alten, ein Hineinkuscheln in den Retroschick von Flower Power und Ostalgie? Die tollsten Frisuren der Weltgeschichte? Nehmt euch in acht, Leute, es ist fast vorbei. Der Abspann läuft. Lasst euch etwas einfallen oder alles endet. Auch Eisbären bleiben nicht immer klein und süß sondern werden auch alt und uninteressant. Ich schau mir solange eine DVD an.
Beschwerdebrief an den Weltraum
Theorie Nummer 1: Das Universum, Galaxien, Sonnensysteme und die Erde gibt es NICHT! Wir existieren nicht.
Da wir aber doch existieren, weil „ich“ (wer auch immer) gerade existiert, sei es schreibend oder lesend, kann Theorie Nummer 1 nicht stimmen.
Theorie Nummer 2: Das Universum, Galaxien, Sonnensysteme und die Erde gibt es also doch.
Aber gibt es noch andere dort draußen? Universen mit Lebewesen wie wir es sind vielleicht?
Neue Theorien sagen ja! Viele parallele Universen, einige unter ihnen fähig Leben zu beherbergen, andere ein Chaos aus Naturgesetzen, die kein Leben ermöglichen. Einige aber sogar vollkommen identisch mit dem unserigen, heute, in dieser Minute, Sekunde, identisch mit Dir und mir. Nur 10 hoch 10115 km von uns entfernt (Focus Nr.2, 7.Jan.08,S.60).
In Fernsehserien habe ich damit kein Problem, wirklich nicht, aber HIER in der richtigen wirklichen Realität, soweit ich sie mitbekomme, habe ich ein Problem damit! Denn wir wissen nicht was da draußen weg, es ist uns zu groß und zu abstrakt. Es lässt sich zwar wissenschaftlich erfassen, aber das ist mir zu wenig, denn ich kann mit dem Begriff Unendlichkeit nichts anfangen.
Da ich nun die Geheimnisse des Universums wohl auch bis zu meinem Lebensende nicht ergründen werde, muss ich wohl weiter Geld verdienen, studieren, essen, trinken, ins Kino gehen, ...
Mittwoch, 9. Januar 2008
Ich weiß wer mich getötet hat
So heißt der neue Film mit Lindsay Lohan. Worum es geht? Aubrey, aufgewachsenen im amerikanischen Kleinbürgertum wird entführt und auf brutale Art und Weise verstümmelt. Nachdem sie bewusstlos auf einer Straße gefunden wurde, behauptet sie im Krankenhaus sie heiße nicht Aubrey sondern Dakota. Doch nicht nur der Name scheint verändert, ihre ganze Persönlichkeit unterscheidet sich von der normalen Durchschnittsschülerin mit der Leidenschaft fürs Schreiben, für die sie sogar den Klavierunterricht bei ihrem nicht darüber erfreuten Lehrer aufgegeben hatte und die ihren sexlüsternen Gärtner und ihren Freund kokettierend auf Abstand hält. Dakota kommt aus dem Drogen- und Stipclubmilieu und musste sich immer durchkämpfen. Sie steht der Aufgabe gegenüber mit ihrem verstümmelten Körper und den Menschen klarzukommen, die die normale Aubrey zurückhaben wollen.
Der reißerische Filmtitel hält was er verspricht und bietet noch mehr, aber nicht unbedingt Gutes! Eine Mischung aus Spannung, Mysterium, Krimi und Erotik verrührt mit einfacher blau-/rot- Farbsymbolik, absolut abartig ekligen Verstümmelungsszenen und garniert mit einer Prise Verwirrung, die aufgrund ungeklärter Fragen und fallengelassener Erzählfäden auch nach Ende des Films erhalten bleibt. Fertig ist die Mikrowellenmahlzeit, bei der man aber doch vermutet, dass da ein kleiner Teil gesund sein könnte.
Hier ein paar aufgefallene interessante Ansätze: Dakota als Stripperin, die beim Tanzen bewusstlos zusammensackt und eine Blutspur an der Tanzstange hinterlässt als hineinlesbare Kritik an der materiellen Ausbeutung des weiblichen Körpers.
Das Aufzeigen von Parallelen zwischen medizinischer Operation und der halbprofessionellen eines Serientäters, die sich in der Motivation der Handlung und natürlich der Art der Ausführung voneinander unterscheiden. Hierbei ist meiner Meinung nach der Aspekt interessant, der auf den Angst einflößenden Charakter der Operation am menschlichen Körper hinweist, egal in welchem Umfeld. Dies rückt den Fokus auf das Verhältnis Mensch – Körper und öffnet einen Diskurs von Normalität und Behinderung. Folglich also die dem ganzen Film zugrunde liegende Thematisierung von Verstümmelung, Amputation und dem Umgang der Opfer und anderen Menschen damit (obwohl dieser soziale Aspekt nur sehr oberflächlich behandelt wird). Da Aubrey bzw. Dakota eine sehr gute Krankenversicherung zu haben scheint bekommt sie auch eine gute medizinische Versorgung und fortschrittliche Protesen.
Der Film ist ab 18 freigegeben und das zurecht. Wer schon immer wissen wollte, wie ein Finger aussieht, der vor Kälte aufplatzt, der stelle sich eine zu lang gekochte und aufplatzende Wiener vor. Nur ekliger. Es werden Hände abgesägt, schwarzgefroren, ein Bein abgesägt, so Kram halt. Für Hostel und Saw – Schauer wahrscheinlich langweiliger Alltag. Für den Normalkonsumenten absolut eklig! Die Amputation von Gliedmaßen ist zwar wie schon weiter oben angedeutet ein wichtiges Thema, dass nicht oft den Weg in die Öffentlichkeit findet. Insofern kann sich wohl kaum jemand vorstellen, wie sehr man von so einer Durchtrennung des Körper beeinflusst ist. Dennoch möchte ich weder sehen, wie der Akt der Amputation von einem Serientäter noch wie er aus einem Akt der Rache wiederum am Täter selbst durchgeführt wird.
Unglücklich, vielleicht zu experimentell wurden verschiedene Genres im Film gemischt. Es passt irgendwie nicht alles zusammen, nicht zuletzt die offenen Erzählstränge hängen in der Luft. Die geteilte und verstümmelte Frau ist aber dennoch ein zentrales Thema des Geschlechterverhältnisses, dessen Darstellung aber hoffentlich noch in anderen Filmen diskursiv erörtert wird.