Mittwoch, 23. April 2008

Männer können das


Es gibt doch tatsächlich Männer, die sind der Meinung, dass man mehrere Frauen gleichzeitig lieben kann. Mormonen zum Beispiel. Oder Fritzhörer, die dann auch da anrufen und ihre Meinung dort ausbreiten. Ist erlaubt, klar. Ich persönlich find es allerdings erschütternd, wenn man so von dieser Theorie überzeugt ist, dass man sie mit einem Bild unterstreicht, das ungefähr so geht: Ein Mann kommt von der Arbeit nach Hause und findet drei Türen vor, die zu jeweils einer Wohnung führen, in der – es lässt sich leicht erraten – jeweils eine Frau lebt. Frauen verstehen einfach nicht, so die Behauptung, dass Männer zu jeder der drei Frau gehen könnten und jede einzelne für sich abgöttisch lieben könnten.

Jetzt zur Praxis: Hammer uffn Kopp! Natürlich können wir Männer alle Frauen lieben! Wir sehen ein Werbeplakat auf der Straße, dass uns den weiblichen Körper wie ein Stück saftiges Fleisch in Spitzenunterwäsche präsentiert und wir würden es gern essen, weil bestimmte Männer es lieben Fleisch zu essen – bestimmte Frauen übrigens auch. Wenn so ein Stück Fleisch aber Ansprüche stellen könnte, sagen wir mein Hamburger möchte an einem Tag sehr langsam gegessen werden und an einem anderen wieder schnell oder ist einfach mal nicht gut durch und möchte gar nicht gegessen werden, dann hätte ich natürlich schon gern die Wahl zwischen verschiedenen Burgern. Aber zurück zum Punkt, Fleisch hat keine Ansprüche und Frauen sind keine Burger.

Bestimmte Männer sind einfach nur faul. Wenn eine Beziehung nicht gut läuft dann wäre es das einfachste zur nächsten Tür zu gehen und sich an den gedeckten Tisch zu setzen, so ist’s recht. Faule Schweine wir!

Bestimmte Frauen arbeiten lieber an einer Beziehung, als dass sie die Wohnung wechseln. Natürlich könnten sie es sich auch einfach machen, aber bei ihnen steht die Möglichkeit des gedeckten Tisches meist gar nicht zur Debatte. Da haben wir sie, die Paschas und sie haben ordentliche Telefonanschlüsse, mit denen sie im Radio anrufen können. Passt bloß auf, dass euch die drei Frauen nicht überfordern, die lieben nämlich mehrere Kaufhäuser nebeneinander und da wollen sie auch hingefahren werden. So sind se die Frauen! Alle!

P.S.: Die Fleischmetaphorik is für den Fall, dass man bei Blogger nich kopulieren, verkehren, miteinander schlafen, pimpern, höckern, bumsen, ficken, vögeln oder rummachen schreiben darf (für eventuelle Erweiterungen der Liste bin ich dankbar ;-)



10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Warum sollen denn Frauen nicht 3 Männer auf einmal lieben können?

Anonym hat gesagt…

erklärst du mir warum sie das können sollten? würd mich interessieren!

Anonym hat gesagt…

warum denn nicht?

Zuneigung auch in heftiger Form, abgöttische Liebe, wer behauptet, dass nur die monogame Beziehung überhaupt das einzig wahre ist?
Schließt du nicht ein bißchen von einem konservativen (christlich geprägten) Weltbild auf die Falschheit / Verwerflichkeit der Bi- und Polygamie?

Es sei dir vergönnt anzuzweifeln, dass ein Mensch mehrere Individuen gleichermaßen stark lieben kann, man könnte auch anzweifeln, dass ein Mensch nur genau ein Individuum so stark lieben kann, aber an diesem Punkt mag wohl deine eigene Wahrnehmung die Korrektheit liefern, dass dem so sein könne. Einen Beweis für die andere Theorie wird von dir nicht erbracht, ebensowenig wie der Gegenbeweis.

Ganz davon abgesehen ist der "Pascha" - übrigens ein gern von dir verwendetes Wort - nicht prinzipiell schlecht. Ist der Mormone ein schlechter Mensch? Er hat eine andere Lebenseinstellung, eine andere Weltanschauung als du. Was gibt dir den Anlass dazu zu entscheiden, ob das nun gut oder schlecht ist? Es gibt auch Menschen, die sich freiwillig unterwerfen, devot ... und dann gibt es eben jene die sich über andere erheben, Dominanz ausüben. Wenn sie das so wollen, wer bist du, dass du darüber entscheiden darfst - ja überhaupt urteilen?

(Dann könnte man ja gleich anfangen, die Welt zu "demokratisieren" weil die Demokratie ja die beste aller Staatsformen oder Regierungsformen ... oder Verarschungsformen ist. Hail to the United States of America)

Es gibt in jeder Weltanschauung - so möchte ich meinen - Arschlöcher. So auch in der Polygamie, ... wenn der Mann ein Problem mit der einen Frau hat, er zu einer anderen flieht. Das gibt es übrigens auch in der Monogamie, dann geht der Mann eben fremd. Huch ... die Terminologie .. fremdgehen. Fremdgehen gibt es übrigens auch in der Polygamie. Die Frage ob etwas rechtens oder falsch ist, hängt einzig und allein vom Einverständnis der Beteiligten ab.

Warum sie das können sollten? Warum sie das nicht können sollten?
Allein die Frage "erklärst du mir warum sie das können sollten?" ist doch nur Ausdruck deiner voreingenommenen Haltung zum Thema Polygamie. Es geht über deine (vorgeprägte) Vorstellungskraft hinaus, dass sich Liebe auf mehr als eine Person ausdehnen könnte. Wenn du mir erklärst, wie ein Mensch genau einen anderen Menschen lieben kann ... hmm moment ... nein ... wie ein Mensch überhaupt einen anderen Menschen lieben kann ... wenn du das erklären kannst, dann kann ich dir auch erklären, wie das mit der Polygamie funktionieren kann.

Der Mensch liebt die Vielfalt, sonst hätte ich nur Kleidung einer Farbe im Schrank ... hmm moment, kein gutes Beispiel ... ;oD ... okay... dann hättest du nur Kleidung einer Farbe im Schrank. Warum ist dem nicht so? hmm. Schon komisch ... vermutlich hast du mehrfarbige Sachen weil die langweilig ist?

Anonym hat gesagt…

Ich wollte nicht festlegen, dass Monogamie das einzig wahre ist, es entspricht meiner alltäglichen Erfahrung, dass ein anderes Konzept schwer zu realisieren ist.
Partnerschaft wird meiner Meinung nach mit Begrifen wie Treue, Vertrauen, Intimität assoziiert. Warum kann man das nicht auch zu dritt haben, eine berechtigte Frage. Die Beantwortung erscheint in unserer heutigen Welt aber sehr einfach. Das Geschlechterverhältnis suggeriert die Partnerschaft der zwei Personen, Mann und Frau. Sie gehören zusammen, sie zeugen Kinder, sie lassen sich scheiden und verheiraten sich wieder ;-)
Jetzt kann man natürlich noch homosexuelle Pärchen mit einbeziehen, warum sollten sie zu zweit bleiben, wenn ihr Zusammensein nicht auf der Notwendigkeit der biologischen Reproduktion besteht. Ist es also ein menschliches Bedürfnis nur mit einem Partner das täglich Brot zu teilen oder ist das ganze gesellschaftlich-religiös bestimmt? Ich denke, dass selbst solche Institutionen grundlegende Bedürfnisse des Menschen, bis zu einem bestimmten Grad natürlich, widerspiegeln.
Mir fallen aber auch keine nichtkonsevativen Gruppierungen in Deutschland ein, die sich für ein Leben jenseits der dualen Partnerschaft entscheiden. Alle scheinen nach EINEM Partner zu suchen, reine Empirie.
Abgesehen davon gäbe es rapide Zeitengpässe, wenn man noch jemanden hätte mit den man einplanen muss. Gut, rein praktische Überlegungen.
Dennoch, mich würde natürlich interessieren wieviele Männer und Frauen in Beziehungen einer "Öffnung" der beziehung auf weitere "Mitglieder" zustimmen würden. Ich denke , ich käme mir auf einmal sehr unzulänglig vor, nicht wertvoll genug, als einzige Person auf diese bestimmte emotional intime Art und Weise geliebt zu werden.
Und da liegt glaube ich der Schlüssel für die Frage ob Liebe quantifizierbar ist. Die menschliche Persönlichkeit ist sehr vielfältig, und manche liebsame Dinge findet man in Freunden, andere in der Familie, einen großen Teil im Partner, und einen großen Teil im eigenen Kind. Es ist gesellschaftlich geregelt, was man bei seinem Partner findet. Sexualität und Vertrauen sind die kleinsten Nenner, würde ich sagen. Wenn man dann auch noch einen guten Freund im Partner findet ist das sicherlich auch nicht schlecht.
Wahrscheinlich kommt man hier mit dem "Jeder-Topf-hat-einen-Deckel"-Bild gar nicht weiter, es ist mehr ein Set an Tupperbüchsen, die man ineinander verschachteln kann - bitte bringe jemand ein anderes Bild, Tupperbüchsen sollen nicht so in das Gemeinwissen eingehen!

Ich stimme dir zu wenn du sagst, dass man es anzweifeln kann, "dass ein Mensch nur genau ein Individuum so stark lieben kann", denn in vielen Fällen reicht die eigene Liebe ja nicht einmal für die eigene Person. Wie soll sie da für andere Menschen reichen?

Dass Mormonen schlechte Menschen sind habe ich nicht gesagt, ich habe sie nur mit einer in meinen Augen verwerflichen Vorstellung in Verbindung gebracht. Ich denke nämlich nicht, dass Mormonen durch Zufall alle aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit dazu in der Lage sind mehrere Frauen zu lieben. Für verwirklicht sich in diesem Modell ein männliches Idealbild, indem der Mann die zentrale Figur einer (auch hier religiös) institutionalisierten Familie ist. Warum gibt es auf der ganzen Erde keine Variante, in der es genau anders herum ist? Männer haben Macht und sie lassen andere für sich arbeiten, am liebsten Frauen. Der Mormone ist für mich ein Mann, der über mehrere Frauen herrscht und jede auf ihre Art liebt, von ihnen aber verlangt, dass sie ihn als einzigen intimen Bezugspunkt anzusehen. Und mitunter sind die Mädchen sehr jung, wenn sie sich für ein Leben mit ihm entscheiden.

Dominant und devot. Zwei Begriffe eines Gegensatzes, du merkst, wir bleiben bei der zwei. Selbst der gequälte will doch bestimmt einziges Objekt des Quälers sein. Diese Ausprägungen sind gar nicht Teil der Debatte. Es ist das (emotional) Intime, dass viele Menschen nur mit einem anderen Menschen zu teilen bereit sind. Mach Stolz, Selbstwertgefühl, Eitelkeit oder Besitzansprüche dafür verantwortlich. Ich möchte nicht teilen, obwohl ich selbst meine Aufmerksamkeit vielleicht auch aufteilen könnte. Da ich aber nicht möchte, dass meine Partnerin dies auch tut würde ich mich in der Hinsicht ebenfalls einschränken. Gleiche Rechte und Pflichten für alle.

Zu der Frage: "erklärst du mir warum sie das können sollten?"
Da habe ihc mich schenibar falsch ausgedrückt, weil ich von Marit wissen wollte, wie sie sich dass vorstellt, da es mich verwundert hat, dass sie die Frage gestellt hat. Es sollte nicht um von mir gesetzte Normen gehen, im Sinne von: "Warum sollten sie das dürfen".

"Der Mensch liebt die Vielfalt, sonst hätte ich nur Kleidung einer Farbe im Schrank"
"vermutlich hast du mehrfarbige Sachen weil die langweilig ist?"

Mir kommt es so vor, als würdest du hier Frauen mit Kleidung vergleichen und sagen wollen, dass Frauen wie Unterhemden wechselt, weil einem langweilig ist? Bleiben wir bei der Analogie. Ich habe ürbigens ein paar Lieblingsklamotten, die würde ich niemals weggeben! Und wenn ich den Wert eines einzigen Kleidungsstückes erkennen würde, ich würde alle anderen wegschmeißen und nur noch das eine anziehen. Gut, einfach gesagt, irgendwann fängt man ja an zu riechen und meine Freundin regelmäßig in die Waschmaschine zu stecken, ich denke dagegen hätte sie was ;-) Soviel zu Analogien. Aber natürlich, es gibt viele Frauen und viele kerle da draußen, das Bild von dem oder der einen...die Konventionen partnerschaflticher Beziehungen werden konsequent neu verhandelt, so ähnlihc bemerkte das eine Radiomoderatorin vorgestern, was wir allein daran sehen, dass unsere heutigen Partnerschaften kaum zu vergleichen sind mit denen, die unsere Großeltern noch geführt haben.

Dennoch, ich könnte meine Freundin nicht teilen, denn das wäre das Ende unserer Beziehung bzw. der Anfang einer großen Krise. Grundsätzlich steht aber auch die Frage zur Natur der eigenen Liebe im Raum. Ist man zu ihr fähig? Wie definiert man sie für sich? Wie gewichtet man sie.

Na, da hat mich der Jochen doch tatsächlich zum totalen Rumlabern gebracht ;-)

Anonym hat gesagt…

ja zum Rumlabern, das ist eine meiner besonderen Fähigkeiten. Sicher erscheint uns der Dualismus als normal. Ein Irrglaube ist jedoch, dass in einem devot-dominanten "Verhältnis" nur eine devote oder nur eine dominante Person beteiligt sein könnte, tatsächlich bildet sich auf Grund des Selbstwertgefühls, welches man sehr senken kann, wenn man erkennen sollte, dass man ersetzbar ist, ein besonderer Ausdruck der Unterwerfung, wenn es da neben dem devoten noch jemanden gibt. Eine andere Art wäre es, wenn der Dominante den Devoten mit einem anderen Dominanten teilt, das entwertet den Devoten im Grunde ja auch zu fast schon einer Art "Gemeingut". Auch hier stellt sich dann natürlich die Frage, ob die Beteiligten damit einverstanden sind. Ich persönlich fände das zum Beispiel auch nicht toll, ist halt einfach auch total schlecht für's Selbstwertgefühl, wenn man nicht der einzige wäre.

Keineswegs möchte ich meinen, dass Frauen wie Kleidungsstücke sind, oder Beziehungen wie Tupperdosen. Nur gibt es sowohl sehr sehr viele Frauen als auch sehr sehr viele Formen der "Beziehung". Wenn ich mich recht entsinne hatten wir sogar schon eine kleine Dokumentation über die Mormonen geschaut, in Englisch womöglich, vielleicht auch nur ich, weil ich einen Vortrag über Utah gehalten hatte, aber ich glaub es war zu einem Vortrag über Religionen insbesondere den Mormonen. Darin wurde genau dieses Problem bei der Polygamie aufgezeigt, dass sich eben einige Frauen durchaus verletzt fühlten, wenn sie sich nur als "Nr. 2" fühlten. Andere hingegen haben das ganz gut gefunden. Tatsächlich entfaltet sich mitunter eine Art familiäre Zuneigung. Und während der Geschlechtsverkehr mit jeglichen (angeheirateten) Familienmitgliedern - außer dem Ehepartner - als verwerflich gilt, wäre, im Falle der Aufnahme eines weiteren Ehepartners (theoretisch ganz gleich welchen Geschlechts) dann auch nicht generell verwerflich, wäre da nicht diese Bindung an die duale Beziehung.

Warum immer mehr Männer und nur eine Frau: Unsere nächsten Verwandten in der Tierwelt, d.h. die Säugetiere insbesondere die Affen scheinen es ja schon in den Genen zu haben, liegt evtl. auch ein bißchen an der biologischen Voraussetzung der Zeugung. Während die Frau nur schwanger von einem Mann sein kann innerhalb der entsprechenden Schwangerschaftszeit, also nur mit einem Mann ein Kind zeugen ... so können Männer tatsächlich sehr sehr viele Kinder zeugen. Ich bin jedoch froh, dass das bei einigen Individuen der menschlichen Gesellschaft nicht so läuft und sie nur monogam leben ;oD Es mag viele Beispiele geben, aber der Bezug zur Menschheit wird abgestritten, weil Tiere kein solches Selbstbewusstsein und Sozialverhalten haben wie Menschen.

Tatsächlich birgt jedoch die Polygamie sehr große gefühlstechnische Risiken, fühlt man sich schnell wertlos - wie beim Fremdgehen - und fühlt sich ausgestoßen, verlassen, als zweite Wahl. Und wo gekränkte Gefühle stehen, das kann nicht richtig sein. Bla bla ... im Grunde ist es unsere Weltanschauung und unserer Charakter, die auf uns die Polygamie fremd und als nicht funktionierend wirken lassen.

"Männer können das", wenn man sich den Titel ein bißchen überlegt ... tatsächlich. Wenn sie sich in einer einzelnen Beziehung als totaler Trampel erweisen und die Frau verletzen, können sie das sicher auch in zwei Beziehungen gleichzeitig ;oD Scherz beiseite. Biologisch sollten Männer das können, psychologisch, sozial und überhaupt sind sie dazu wohl eher nicht in der Lage, erfolgreich eine Beziehung mit mehreren Frauen zu führen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ähnlich sehe ich das bei Frauen, die zum Teil wohl etwas anders denken aber zu den gleichen Schlüssen kommen werden. Zur Zeit funktioniert das Monogame besser, ich möchte keineswegs die Möglichkeit der Ausnahmen verneinen.

Ich kann mir mich in keiner Beziehung mit mehreren Menschen vorstellen, zumindest in keiner ernsthaft glücklichen. Beziehung ist aber ein Stück weiter. Liebe ist elementarer, braucht sich nicht prinzipiell irgendwelchen Gesellschaftlichen Gepflogenheiten unterwerfen, sie überschreitet als etwas Abstraktes die meisten Grenzen, denen mehrere Beziehungen unterliegen. Die Liebe zu einer zweiten Person tut der ersten nicht weh, wenn sie in vollen Maße geliebt wird. Zugegebener maßen ist sie nicht besonders hilfreich ...

Wo wollte ich hin ... ach ja. Die Diskussion entflammt natürlicherweise immer wieder auf's Neue, denn scheinbar kann und will der Mensch häufig nicht nur mit einer Person - und wenn doch dann nicht bis an sein Lebensende. ... Und warum eigentlich das? ... Ist es doch eigentlich der Auslöser für die Diskussion.

Und der Grund dafür ist scheinbar, wir sind Menschen und zu allem Überfluss verändern sich Menschen auch noch ;oD

Ich hoffe nur, dass wir die Diskussion ausreichend ausgeweitet haben, um den Blogeintrag zumindest mit ein paar tieferen Überlegungen ergänzt zu haben. ;oP

Vielleicht kann ja Marit noch was dazu beitragen ... und btw.: manchmal denke ich, ein Blog ist zwar ganz nett ... aber das nimmt hier schon manchmal Grundzüge eines Forums an ;oD

Anonym hat gesagt…

Also, mein Beitrag bezog sich in keinster Weise auf die philosophische mono-polygamie debatte.
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich die Frauendiskriminierung (Homosexuellendiskriminierung...) in diesem Blog nicht gutheißen kann. Ich wäre glücklicher, wenn wir von Menschen, die tatsächlich meinen, 3 Partner auf einmal lieben zu können, reden würden.
Oder willst du mir erzählen, dass man ein y-chromosom braucht, um arschloch zu sein, und dass auch nur frauen das mit sich machen lassen?

Zur eigentlichen Debatte... der Mensch ist biologisch nicht für die Monogamie gemacht. Monogamie ist eine bewusste Entscheidung.

Anonym hat gesagt…

Kann ich hier auch ohne anmeldung und so?

Anonym hat gesagt…

dana hat gesagt...

Ah ja, kann ich.

Grundsätzlich stimme ich Marit zu, dass Monogamie eine bewusste Entscheidung ist. Allerdings auch eine anerzogene. Trautes Heim und Glück zu zweit sind die von den Eltern vorgelebten (so jedenfalls hofft man das immer für die beteiligten Kinder)oder (veraltete? ) gesellschaftliche Ideale. Die eine Person finden und ewig lieben, die einen versteht und ganz erfüllt. Auch gerne mit ein bisschen Beziehungsarbeit - Oma und Opa haben sich ja auch gestritten, versöhnt und sind heut immer noch zusammen.
Und dann gibts noch die Menschen, die nicht an Monogamie glauben (Erziehung? Entscheidung?) und die sich bewusst oder unbewusst GEGEN die Monogamie entscheiden.
In der Grauzone sind das prinzipiell die Menschen-Männer, die zu faul sind an sich zu arbeiten und alles haben wollen. Jeden Burger des Menüs. Und der Burger soll keine Ansprüche stellen. Der Polygamist möchte alles bekommen aber nichts geben (so die Darstellung).
Das Bespiel mit den 3 Türen ist sehr anschaulich. Und die Frage ist nun, was will der Polygamist da und was erwarten die Frauen? (Geht auch umgedreht, alle Gendermenschen denken sich das dazu.) Wenn der Polygamist kein Monogamist sein will und hinter jeder Tür sein Glück findet, kann man ihn für diese Lebensweise kaum verurteilen. Und wenn die Bewohner(innen) hinter den Türen das wissen und auch damit leben können, dann ist alles paletti.
Ich als tendenziell monogamer Mensch kann mir das schwer vorstellen. Wie das gehen soll. Mit der Eifersucht. Und dem Verlassenfühlen wenn der Polygamist sich für eine andere Tür entschieden hat. Und: wie entscheidet der Polygamist sich für welche Tür? "Heute nehme ich Tür A, denn mir ist nach Ruhe und Wein. Würde ich heute Tür B wählen, müsste ich anregende Gespräche führen und das ist heute nicht drin." Und dann erfährt Tür B davon und fragt sich: rede ich zuviel? Will ich zuviel? Was macht A was ich nicht machen kann?
Und da fängt es dann an und wird schwierig. In meiner kleinen monogamen Welt glaube ich, dass der Polygamist und die Damen hinter den Türen immer an diesem Punkt ankommen werden. Aber es soll (hab ich bei Frauentausch gesehen) Menschen geben, die so leben können ohne Probleme. Die Frauen von Rainer Langhans sagen: "Wenn wir ihn alle nur manchmal haben, dann haben wir ihn wenigstens. Besser als nichts." Macht man sich jetzt damit klein und wertlos, leidet, obwohl man was besseres verdient hat, unterjocht vom Polygamisten, der alles bekommt? Oder entscheidet man sich bewusst dafür und lebt damit? Hätten diese Frauen in einer monogamen Beziehung glücklich(er) werden können? - immer mit dem Gedanken: der Rainer, der wer´s gewesen.
Ein fauler Sack, ein Pascha, ein Arsch ist nur der Polygamist, deren Frauen hinter den Türen nichts voneinander wissen. Die den Traum von einem monogamen Leben haben und ihn nie erfüllt bekommen werden, weil sich ihre Lebensentscheidung nicht mit der des Polygamisten vereinbaren lässt.
Macht es sich der Polygamist also wirklich nur "einfach", weil er sich nicht auf eine einzige Person einlassen und beziehen will? Leiden die auf der anderen Seite wirklich immer?
Und sind die, die den Polygamisten Faulheit vorwerfen am Ende vielleicht neidisch auf deren Lebensweise, die so vielversprechend vielfältig erscheint - wo man sich doch selbst die ganze Zeit bemühen muss an dieser einen (lebenserfüllenden?) monogamen Liebe festzuhalten, die die ganzen Reize und Möglichkeiten von Außen vielleicht nicht ausblenden kann...?
Monogamie ist nicht nur eine bewusste oder anerzogene Entscheidung, sondern scheint immer auch Sicherheit ("wir beide gegen den Rest der Welt") zu versprechen. Dafür muss aber auf beiden Seiten die gleiche Entscheidung getroffen werden.
(Ich sollte es mit einer Talkshow nach "Fliege"-Muster versuchen).
Dana

Anonym hat gesagt…

Zum Türmodell würde ich noch eine weitere Überlegung hinzufügen wollen, nämlich die Möglichkeit, dass alle Menschen, die sich hinter den Türen befonden wiederum auch mehrere Türen zur Auswahl haben.

Die Frage, ob es dann besser wäre, darüber bescheid zu wissen, welche Türen zur Auswahl stehen und warum gerade nicht die eigene Tür benutzt wurde oder plötzlich niemand da ist hinter der Tür durch die man gerade gehen wollte macht das ganze ein wenig komplexer.

Wenn ich so darüber nachdenke, kann es natürlich auch dazu kommen, dass Türen dann gar keinen Sinn mehr machen und sich alle auf dem Flur treffen, da wären wir glaube ich wieder in der Kommune 1.

Ich belasse es fürs erste dabei.

Anonym hat gesagt…

naja ... die Evolution hat uns definitiv als "Paare" entworfen, sonst gäbe es nicht nur "männlich" und "weiblich" (was auch immer das in der heutigen Zeit heißen mag)

Wären immer drei zu einer intimen Beziehung nötig, wären wir nicht "monogam". Das macht das Problem des "Teilens" aus, denn darauf läuft es hinaus, wenn man mehr Personen in die Beziehung einbezieht (welch passendes Verb *g*) ... man teilt.

Und an dem Punkt an dem man teilt, und das auch noch auf dem intimsten Level überhaupt. Und wenn man teilen muss, dann kommen die ganzen menschlichen Makel zum Vorschein und es entartet alles ... ein bißchen eklig ^^

Oh wir armen Opfer der Psyche ^^