Ich stehe in der Straßenbahn und halte mich an einer gelben Metallstange fest. Mit der gleichen Hand schnaube ich mir seit Tagen regelmäßig den Schnodder aus der Nase. Ich tue das, was ich bei anderen Menschen immer verurteilt habe: Ich gehe krank unter Menschen und gehe damit bewusst das Risiko ein, sie anzustecken. Mit Fremdkörpern, mit Bakterien, mit Schnupfen. Auch ich wurde so angesteckt.
Man kann es nicht verhindern. Bis heute dachte ich es wäre möglich, wenn man sich nur intensiv genug anstrengte. Aber es geht nicht. Man muss Krankheiten als etwas akzeptieren, das einfach passiert; als etwas, über das man hinwegkommt. Krankheit ist etwas Menschliches, genauso wie Zweifel und Angst. Man muss versuchen sich stark zu machen gegen diese Erfahrungen, dann übersteht man sie auch besser und schneller.
So gesehen kann man Erkältungskrankheiten auch als ungeplanten Urlaub betrachten, in dem man sich mal ausgiebig mit seinem Körper auseinandersetzen kann. Auch mal schön.
3 Kommentare:
Was denkst du denn, was andere Menschen noch so an ihren Händen haben. Da sind deine Krankheitserreger wohl das kleinste Übel! Drum Leute wascht euch die Hände,wenn ihr nach Hause kommt. Das habt ihr bestimmt schon mal irgentwo gehört?!
Diese Worte von unserem Lieblingshüpochonder. Wow.
It's an epiphany !!!
I love it so much, I want to marry it and make sweet little cute epiphanies with it ...
(in Anlehnung an den geliebten Dr. Cox aus Scrubs)
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