Montag, 31. März 2008

Tag 1, Dienstag abend


Wieviel kann eine Beziehung aushalten? Wann ist sie am Ende? Meine Freundin hat sich heute dazu entschieden die ganze Woche bei ihren Freundinnen zu wohnen. Mit einem Lächeln hat sie es gesagt, solche ernsten Nachrichten kann sie nur mit einem Lächeln sagen. Sie ist nicht böse auf mich. Ich bin nicht fremdgegangen oder so. Es geht um weitaus Banaleres, könnte man sagen, aber eigentlich ist es etwas Essentielles. Es geht um Persönlichkeit, um Charaktereigenschaften und das Zusammenleben. Und es geht um Faulheit. Meine Faulheit. Im Haushalt. Das Thema verfolgt uns seit wir zusammengezogen sind, fast zwei Jahre ist das nun her. Bevor ich mit meiner Freundin zusammenlebte war ich Stammgast im „Hotel Mama“. Meine einzige Aufgabe war den Müll wegzubringen, aber nicht mal das habe ich gut gemacht. Mir war klar, dass das nach dem Auszug anders sein würde. Nicht weil mich meine Freundin zum Haushalt zwang, sondern weil ich nicht der Ansicht bin, dass das Frauensache ist. Damit entspreche ich schon mal weder konservativen Stereotypen noch vertrete ich eine Hermannsche prinzipielle Weltanschauung.

Wir haben viel ausprobiert. Aufgabenteilung, bestimmte Putztage, wechselnde Arbeitsbereiche. Es war mir zu kompliziert, konnte mir nicht merken wer wann was machen sollte. Außerdem fehlte mir die Routine. Das neue Wissen fasste langsam und nur gegen Widerstand fuß in mir. In den fast zwei Jahren habe ich kochen gelernt, waschen, Wäsche aufhängen, Küche wischen und Bad wischen. Ist alles nicht so schwer wie man sich das als ehemaliger „Hotel Mama“ - Gast vorstellt, man muss es nur einmal lernen und sich die Hände schmutzig machen können. In der Regelmäßigkeit steckt für mich die Schwierigkeit und im Drang bestimmte Sachen sauber zu halten. Meistens setzt dieser Drang bei meiner Freundin sehr viel früher ein als bei mir. Sie ist immer die erste, die den Schrubber in die Hand nimmt und anfängt zu wischen. Ich kann warten. Lange.

Konsequenz daraus ist, dass ich mich durch sie genötigt fühle, wenn sie von mir verlangt eine der Hausarbeiten zu erledigen, zu einem Zeitpunkt, den sie bestimmt. Da hätte ich auch zu hause bleiben können. Ich bin ausgezogen um frei zu sein, nicht um mir sagen zu lassen, wann ich abwaschen soll. Wahrlich sehe ich vollkommen ein, dass eine saubere Wohnung etwas Schönes ist. Ich muss mich nur selbst zur Hausarbeit motivieren, ich muss für mich erkennen, dass es ein Gewinn ist, wenn die Hausarbeit erledigt ist. Natürlich ein Verlust an Zeit, und die ist mir und meinen Hobbys eigentlich sehr wichtig, aber sie in Hausarbeit zu investieren ist nötig. An diesem Punkt bin ich angelangt. Denn auch meine Freundin investiert Zeit. Je weniger ich das tue, desto mehr bleibt an ihr hängen. Doch der innere Schweinehund wurde immer gut gefüttert, und der ist so groß wie er faul ist – mächtig. Meiner Meinung nach habe ich große Fortschritte gemacht im letzten Jahr. Dass es zu der heutigen Entscheidung meiner Freundin gekommen ist beweist, dass meine Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist.

Oder bin gar nicht ich es, der hier das Problem darstellt? Ist es nicht vielleicht meine Freundin, die überempfindlich ist? Soll sie nicht all das machen, was sie für nötig erachtet, gerade weil sie es für nötig erachtet und nicht ich? Ich lasse meinen Schweinehund mit einem Spülschwamm apportieren und er wedelt zufrieden mit dem Schwanz. Meine Freundin hat eine Katze, vielleicht liegt es daran. Die würde so was nie tun. Wie dem auch sei, ich habe nun überraschenderweise eine Woche Zeit mir über meine Einstellung zur Ordnung, zum Chaos und unserer Beziehung zu machen. Ich bin es ihr schuldig, dass ich das auch wirklich tue. Sie vollbringt ein großes Opfer. Sie entledigt sich aller Vorteile eines eigenen Heims. Sie räumt das Feld um mir die Möglichkeit zu geben, mich selbst zu finden. Ich versuche es und fange damit an. Gleich morgen.

100 Prozent

Die folgenden Einträge werden sich mit einem Thema befassen, dass viele Frauen und Männer, die auf irgendeine Art und Weise zusammen leben, betrifft.

Es geht um den Haushalt.

Die Einträge sind aus einer männlichen Perspektive geschrieben.

Alles was dort niedergeschrieben ist, ist wahr.

Ein von mir nicht eingeleitetes Experiment, mit mir als Laborratte.

Mittwoch, 26. März 2008

Erwischt!

Wer's schafft alle Kameras am Hauptbahnhof zu zählen bekommt ein Killerbienchen!

Dienstag, 25. März 2008

Donnerstag, 20. März 2008

Ich danke dem Verbrechen

Gestern wurde mein Schließfach in der Bibliothek aufgebrochen. Mit einem Bolzenschneider. Von mir selbst. Nun ja, nicht ganz, denn ich hatte mir ja ein besonders starkes Schloss zugelegt, der Sicherheit wegen. Deswegen wurde ein etwas kräftigerer Typ aus dem Lesesaal geholt, der das Schloss mit einer kurzen intensiven Anstrengung knackte. Kleines Trostpflaster: Dass Studenten aus Versehen ihre Sachen im Schrank einschließen, passiere öfter als man denkt.

Wie dem auch sei, mein Sicherheitsbedürfnis wurde mir fast zum Verhängnis. Komischerweise konnte ich meine mich vorher noch in Sicherheit wiegende Sicherheit umgehen! Schlösser lassen sich knacken, wenn sie geknackt werden sollen.

Wie sicher sind wir also? In der Bibliothek, unserer Wohnung, auf U-Bahnhöfen oder in Einkaufszentren? Hat Sicherheit nur etwas mit Schlössern, Kameras und Privatdetektiven zu tun? Werden damit nicht nur Symptome bekämpft? Was ist mit den Ursachen?

Ich danke dem Verbrechen, weil es einen Ausweg bietet, wenn sich unsere Sicherheit (unwillentlich natürlich, denn sie ist leblose Struktur) gegen uns richtet.

Schlösser knacken ist aber nur eine Sache, Kameras überlisten eine andere. Über den Überwachungsstaat klagen viele, aber die geschürte Angst verlangt nach dem großen Bruder.

In meiner Familie war ich immer der große Bruder, doch war ich eher ein Verfechter der Methode wohlwollender Vernachlässigung. Wenn ich dann doch auf meine kleine Schwester aufpassen sollte, dann nur als Instrument meiner Eltern. Deren Interesse daran war begründet, das des Staates fragwürdig!

Ich habe jetzt ein neues Schloss. Ein dünneres. Eins, das ich im Notfall auch alleine knacken kann. Muss reichen.

0 Tage, 0 Nächte

Prüfung is geschafft. Stress adé.

Dienstag, 18. März 2008

Puperman

SUPERMAN

Beginning with the “Yellow Kid” and the “Katzenjammer Kids” caricatures more and more evolved to comic strips with own content and own style. Along with the possibilities of technical reproduction comic strips entered the realms of cheap popular culture giving it the flavor of minor value. Parallel to that comics became a means of social communication. A Golden Age of Comics arose in the late 30ies and the superheroes were born, the first of them being Superman.

But why is Superman an American story?

Because American history is mirrored in the biography of Superman. They are both stories of immigration and immigrants, may they be Puritans, Quakers, German, Irish, Asian people or a Kryptonian. The special feature about Superman though is, that he is kind of a second generation immigrant, because he was still a child when his parents sent him in a rocket to earth where he was found by human parents. As an orphan his cultural roots were cut. He was raised as an American, with the idealistic values of the American way of life. With this Superman stands for freedom, and for justice. From his first appearance on in ‘38 he was the “champion of the oppressed”.

After the death of his foster father Clark goes to the city, which is quite a modern trait of the story reflecting the transition from rural to urban in American society. In order to have a connection to everyday life, Superman has acquired a secret identity that gives him the opportunity for using two roles. One is the role of the superhero fighting for the right cause, the other the role of the average white American guy whith potential for identification for every high school youth who is as clumsy with women as Clark is. But this is not to be understood as a white middle class discourse, because the figure of Clark Kent is an exaggerated role that suggests that mainstream roles and culture are an illusion which opens the concept to multicultural and immigrant identification. On the other hand, Clark Kents role as a journalist is an integral part of the superhero, too, who then can unravel corruption with a muckraker’s talent and fight injustice with the strong arm of the outlaw hero.

Superman is an American hero in essence. Although it could also be exported to other cultures where similar cultural and personal experiences were or are made. With this, Superman is a myth that is culturally mobile but definitely has its roots and utmost integration in American society.

Mittwoch, 12. März 2008

Kunst

kleiner Ausrutscher

ab jetzt heißt es 4 Tage 5 Nächte - Nase wird wieder in Bücher gesteckt...

Ein Stück Wahrheit bitte. Nein, nicht das, das andere dort neben dem Käse.



Heute morgen wurde mir glaubhaft der Untergang Amerikas durch innenpolitische Probleme und außenpolitische Konflikte basierend auf Wirtschaftsinteressen amerikanischer und globalisierter Großkonzerne in einem kleinen Dokumentarfilm im Internet vermittelt Ein schriftlicher Artikel dagegen will mir erzählen, dass Michael Moores erstem Film schlecht recherchiert und teilweise falsch und propagandistisch ist. 9/11 war ein innenpolitischer Schachzug der Bushregierung, das beweist ja auch seine Reaktion im Kindergarten und verschollene Flugzeuge schwimmen sowieso alle im Bermudadreieck herum. Wem kann man noch glauben? Welchem Medium trauen? Wie kann man guten von schlechtem Journalismus unterscheiden? Werden Nachrichten gekauft? Können Verschwörungstheorien überhaupt wahr sein oder sind sie nur Produkt der Unwissenden, die sich auf ein wahrheitslabiles Medium namens Internet berufen, in dem sich nur andere Unwissende gedanklich ausbreiten?

Auch in diesem Artikel stecken mehr Fragen als Fakten und Antworten, denn selbst der Aufhänger ist ausgedacht, aus Versatzstücken meines Allgemeinwissens zusammengesetzt ohne genau recherchiert zu haben. Dafür ersteinmal eine Entschuldigung, dient aber dem Zweck. Denn nicht nur der Umgang mit der Unsicherheit über den Wahrheitsgehalt von Informationen muss neu diskutiert werden, sondern auch der Wert der Wahrheit an sich. Macht es einen Unterschied ob ich heute morgen einen Dokumentarfilm über Amerika gesehen habe oder nicht, wenn es nur als Aufhänger für die Geschichte dienen sollte und mein Privatleben wohl kaum jemanden interessiert, genauso wenig, wie mich die Privatleben der meisten anderen Menschen interessieren? Wie wichtig sind wahre Aussagen? Ist die Relevanz von Wahrheit gebunden an die Funktion der Information? Oder vielleicht an den Ort, an dem sie ausgesprochen wird? An der Wahrscheinlichkeit ihrer Überprüfbarkeit?

Was leider mal wieder bleibt ist Skeptizismus – die Pessimisten und Nihilisten bitte einen Schritt zurück – das Ganze ruft zu mehr Selbstverantwortung auf, zum mündigen Bürger. Nicht jeder hat dafür die Zeit, nicht jeder die Muße, aber des Themas bewusst sein sollte man sich.

Samstag, 1. März 2008

14 Tage, 14 Nächte

Meine Zwischenprüfung steht an, in zwei Wochen ist es soweit. Solange werde ich mich mit kaum etwas Anderem beschäftigen als Texte lesen, Bücher hin und her schleppen und Gedanken machen.

Aus diesem Grund hier eine kleine Pause.

Irgendwann geht dem Mofa hier unten auch der Sprit aus, dann muss ich eh wieder ran.
bis dann :-)